Fritz Terhalle

deutscher Finanzwissenschaftler; Prof. in Münster, Hamburg und München; kommissarischer Leiter des Weltwirtschaftsarchivs in Hamburg 1928-1933; bayerischer Finanzminister im Kabinett Wilhelm Hoegner 1945/46

* 20. Oktober 1889 Vreden/Westfalen

† 8. September 1962 München

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 04/1963

vom 14. Januar 1963

Wirken

Fritz Terhalle, kath., wurde am 20. Okt. 1889 in Vreden (Westfalen) geboren. Er absolvierte die Handelshochschule in Köln und legte 1912 das Examen als Diplomkaufmann ab. Im Anschluß studierte er in Bonn Volks- und Staatswirtschaft und promovierte 1915 in Breslau. Dort habilitierte er sich im Jahre 1918 als Privatdozent. Im Jahre 1919 wurde er a.o. Professor für Staatswissenschaft in Jena, 1920 o. Professor in Münster i.W. und 1922 erfolgte seine Berufung nach Hamburg. Hier war er gleichzeitig von 1928-33 kommissarischer Leiter des bekannten Weltwirtschaftsarchivs. Im Jahre 1937 folgte er einem Ruf nach München als o. Professor für Finanzwirtschaft, Volks- und Arbeitswirtschaftslehre, als Nachfolger von Walter Notz. T. war von 1948-50 Dekan der Staatswissenschaftlichen Fakultät und langjähriges Mitglied des Verwaltungsausschusses der Universität. Einige Jahre vor seinem Tode wurde er emeritiert. Parteipolitisch hat T. sich nicht gebunden.

Ende Sept. 1945 trat er als Finanzminister in das bayerische Kabinett Högner ein. Er leitete das Ministerium bis zur Bildung des folgenden Kabinetts Ehard vom ...